2020 - Februar - 65 Jahre St. Bock

Getreu dem Motto strömten am Samstag, den 15. Februar viele Gäste in die herrlich und stilvoll geschmückte Narrhalla nach Großengottern. Das Bürgerhaus war kaum noch wiederzuerkennen. Golden erstrahlte die 65 und der Saal war mit Leben und Humor gefüllt.

Der besondere Glanzpunkt der Faschingszeit ist immer das Prinzenpaar. Mit viel Getöse zogen Prinzessin Franziska I. und Prinz Michael II. zur närrischen Zeit mit ihrem Gefolge in den Saal und begrüßten die Besucher mit dem St. Bock Schlachtruf, einem dreifach, donnernd, schallenden St. Bock Helau. In ihrer Antrittsrede zeigten sie uns einen kleinen Einblick in ihr Alltagseheleben im Kittel. Sehr fröhlich geht es wohl im Hause Portwich zu. Somit sind sie als närrische Tollitäten einfach prädestiniert. Wir hörten von einer grazil skifahrenden und mit dem Vorschlaghammer anpackenden Prinzessin und von einem sammelwütigen, autozerstörenden und feuerlöschenden Prinzen. Ein Prinzenpaar ganz nach Maß und ohne Furcht, denn selbst festsitzend an der russischen Grenze aßen sie gemütlich frisch gebratene Eier … Prinz Micha, sei Dank.

Einmarsch, Gardetanz, Prolog & Prinzenpaar

Zur Begrüßung des Prinzenpaares, dem Hohen Rat und dem närrischen Publikum gehört zweifelsohne der Gardetanz, welchem der Prolog des Präsidenten Andreas Schein folgte.

Würdigend an alle Vereinsmitglieder stellte er in seiner Rede die tatkräftige Unterstützung aller am Aufbau des Vereinshauses dar, welches uns bereits seit vielen Jahres als Wohnzimmer für den Auftakt in die 5. Jahreszeit dient und an welchem stets umgebaut und weitergewerkelt wird.

Stolz können wir auf unsere gemeinsamen Baumaßnahmen sein.

Schwungvoll durch den Abend

Ohne Tänze, Musik und Lebendigkeit geht bei St. Bock nichts und aus diesem Grund sind wir sehr froh, dass so viele und talentierte Tänzerinnen und Tänzer dem Verein angehören, die die Bühne zum Beben bringen.

 

 

 

Die Lollipops, Candy Dancers und auch das St. Bock-Mariechen werden dabei tatkräftig von ihren Trainerinnen und Eltern unterstützt.

 

 

 

 

Hier bleibt kein Auge trocken

Unsere Büttenredner und Komödianten sind einfach Originale. Jedes Jahr tüfteln sie neue Lachnummern aus, die dem Publikum das Grinsen ins Gesicht zaubern.

Reiko hatte bis 20:11 Uhr an seiner Rede gearbeitet, um auch auf jegliche Art von Neuerung aus dem politischen Sektor vorbereitet zu sein. Aufgefallen sind ihm besonders die „K-Wochen“ – alle mit K zogen sich zurück …Kemmerich, Kramp-Karrenbauer, Klinsmann, Kardinal Marx, Familie Kiesow. Reiko hatte schon Angst um unseren Klaus. Aber so ist das eben im Leben, die einen gehen und die anderen kommen … sowie Orkantief Sabine, wobei Reiko bis heute nicht klar ist, wer auf diesen Namen kam. Sabine klingt doch eher friedlich und höchstens nach laktosefreier Schwarzwälder-Kirschtorte zum Bikertreffen. Aber nun gut, Kyrill und Xynthia waren eben schon aus. Und was hatte uns Sabine mitgebracht? Richtig, Corona.

Reiko war so irritiert. Meinte er doch bis dato, dass Corona das wohlschmeckende und süffige Maisbier sei. Auf einmal ist es ansteckend und kommt aus China. Aber eines muss man den Chinesen lassen, sie schaffen es in nur 10 Tagen ein Krankenhaus zu bauen. Ob wir sie wohl einmal für den Berliner Flughafen anfragen?

Hoch lebe der Kaiser hieß es bei Franziska und Peter. Trotz ihres hohen Amtes ließ es sich unsere närrische Prinzessin nicht nehmen als Büttenrednerin das Publikum in Begeisterung zu versetzen. Anmutig, mit fein rasierten Beinen und im üppigen Ballkleid konnten wir auch Sissi begrüßen, die stets darauf aufpasste, dass es ihrem Franz nicht zu trocken im Mund wurde … hoch lebe der Kaiser und Prost. Viel wussten die zwei zu berichten und hatten bereits das 24h-Shoppen in Altengottern ausprobiert. Auch hörten wir von der fehlenden Tauglichkeitsuntersuchung für die kirchturmkletternden Feuerwehrjungs oder von leeren Gotterschen Schweineställen.

Für Kaiser Franz ergab sich daraus die Frage, woher man nun das regionale Essen beziehen soll, denn Kraut und Gurken wachsen ja auf den Feldern auch nicht mehr. Der Erdfloh kam uns zuvor. Die Fußballsensation des Jahres bejubelten die zwei ebenfalls. So war den Gotterschen Fußballjungs die Vernichtung von Rot Weiß Erfurt auf dem heimischen Spielfeld gelungen. Gespannt sein dürfen wir in Zukunft auch, ob sich Sissi vielleicht als Gottersche Gurkenkönigin aufstellen lässt. In diesem Sinne … Sissi! Franz! Sissi! Franz! Hoch lebe der Kaiser!

Bereits zum Faschingsinventar gehört die Skatrunde. Die Männer um Alexander, Thomas, Torsten, Oliver und Christoph sind viel im Dörfchen unterwegs, erfahren so einiges und werten gern mit uns den neuesten Tratsch und Klatsch aus. Besonders die zahlreichen Wahlen der Vergangenheit und die damit verbundenen weiten Wege zum Wahllokal hatten es ihnen angetan. So schlugen sie kurzerhand ein zweites Wahllokal für die Bevölkerung vor – unser barrierefreies Vereinshaus mit Treppenlift und seinen 3 Tresen würden sich dafür besten anbieten.

In Großengottern eröffnet bald ein betreutes Wohnen. Auch unsere 5 Herren der Skatrunde sind in die Jahre gekommen. Aber während 4 noch über eine schnellstmögliche Anmeldung nachdenken, hat Oliver bereits eine Zusage sicher und kann auf lange Wartezeiten verzichten. Vitamin B, witzelten die anderen, denn mit einem Bruder als tragende Säule dieses Unternehmens sei wohl alles möglich. Vor dem Umzug in eine betreute Wohngegend strebt er aber noch eine Umschulung an. Neben dem „Abschnitt 22“ eröffnet er die gynäkologische Praxis „Abstrich 22“. Nach dem Blasensprung unserer ehemaligen Prinzessin Romina in Olivers hauseigener Küche, sieht er sich für diesen Bereich eindeutig ermächtigt.

Das Kneipensterben in der Landgemeinde nahmen sie unter die Lupe und fanden heraus, dass Heroldishausen die höchste Kneipendichte pro Einwohner aufweist. Aber wie dort hinkommen? Dafür gibt es natürlich auch schon eine Lösung. Neben Wander-, Schwimmbad- und Einkaufsbus werden sie sich für einen Kneipenbus stark machen.

Zur Wahl der „Miss St. Bock“ luden die Lästerschwestern ein. Eigens zum 65jährigen Jubiläum des Vereins wollten sie aus Schönheit, Klugheit und Talent die wahre Miss wählen. Während sich Jannette - die Bachelorette, Katharina aus Vladiwostok, Kom Schita Wurst, Uschi von Furzheim und Grete von Thunfisch vorstellten, bewerteten Otsi Use und Scampie die Vorführungen. Unterbrochen wurde das Schauspiel nur durch Elke, die sich auf dem Weg zur Miss Gurkenwahl SCHEINbar verlaufen hatte.

Mit eigenen Augen und Ohren konnte sich das Publikum nun auch von jeder Begabung selbst überzeugen. Ob männerverführendes Weib, brüllender Chorgesang, eine rasierende Wurst oder ein trinkstäbchenvernichtendes Mädchen, nichts konnte Moderatorin Martina überzeugen. Kurz vor einem Nervenzusammenbruch schien sie zu sein, als auch noch Elke im Victoria-Secret-Engel-Outfit auftauchte. Auch die Juroren waren bei diesen „Talenten“ überfragt. Wer sollte hier nur als Gewinnerin den Saal verlassen? Ganz klar – niemand, denn die wahre „Miss St. Bock“ saß bereits den gesamten Abend bei Ihnen. „Ein Feuerwerk aus Schönheit, Klugheit, Talent und Anmut ist bereits entfacht, es ist Prinzessin Franziska I., das haben wir uns gleich gedacht.

Ein jeder kennt sie hier im Saal, auf sie fällt heute unsere Wahl! Eine Krone trägt sie schon, deshalb bekommt „Miss St. Bock“, nur keinen Neid, noch eine Schärpe über ihr wunderschönes Kleid!“

"Ein Leben ohne St. Bock ist möglich, aber sinnlos!

Für ihre langjährige Karnevalszeit im St. Bock-Verein wurden auch in diesem Jahr wieder Mitglieder ausgezeichnet. Wir freuen uns, dass ihr dem Verein schon so lange die Treue haltet, mit uns vorbereitet, plant, tatkräftig anpackt, organisiert und das Vereinsleben einfach bunter macht.

Eine besondere Auszeichnung erhielten Georg Rümpler, Sigurd Weiß und Martina Mußbach. Eigens vom Vorstand des Landesverbandes Thüringer Karnevalsvereine wurden Orden und Urkunden verliehen.

Hymne & Tanz

Zum Abschluss des Programms kamen alle Teilnehmer und Mitglieder auf die Bühne. Gemeinsam mit dem Publikum wurde die St. Bock-Hymne gesungen.

Anschließend tanzte das Prinzenpaar, umringt von ihren Faschingsfreunden, den obligatorischen Walzer. Mit diesem Punkt endete das fröhliche Programm und die Tanzfläche konnte von allen Gästen erobert werden. Die Band WerraPower steuerte hierzu die passende Musik bei. Bei einem kühlen Getränk an der Bar, bei einem netten Plausch am Tisch oder zu Discomusik konnte ein herrlich närrischer Abend zu Ende gehen.

Kinderfasching

Am darauffolgenden Sonntag, den 16. Februar wurde das Bürgerhaus für die kleinen Narren freigegeben. Kinderprinzenpaar Linda und Richard empfingen ihre Gäste mit einem lauten Helau!

Durch das Programm führten unsere süßen Streifenhörnchen Sophie und Janette. Jedes Jahr überlegen sie sich neue Spiele und lassen Kinderaugen leuchten. Gut versorgt waren die kleinen und großen Gäste durch die Landfrauen. Sie verköstigten alle mit ihren lecker schmeckenden Waffeln. Spiel, Spaß, Tanz und Basteleien prägten den wunderschönen und ausgelassenen Nachmittag.

Umzug durch das närrische Großengottern

Eine Woche lang, bis zum Samstag, den 22. Februar, hielten die Narren inne (naja ein wenig) und bereiteten sich auf ihren Umzug vor. Seit vielen Jahren beginnen wir nun schon am Vereinshaus und kehren nach der Erstürmung des Rathauses wieder zurück, um die Narrenzeit gebührend ausklingen zu lassen.

Um 14:00 Uhr versammelte unser mobiler Umzugspolizist Peter alle Bilder des Faschingsumzuges und los ging es in Richtung Kittel.

Hier warteten die kleinen und großen Tollitäten bereits auf uns. Das Prinzenpaar hatte so einiges bereitgestellt, um die Umzugsteilnehmer in ihrem, eben noch fertig gestellten, Schlösschen willkommen zu heißen. Die Kehlen konnten gespült und die Mägen gefüllt werden.

Nun aber los zum Rathaus! Hier erwartete uns der Landgemeinde“chef“ und der Ortschaftsbürgermeister. Beide waren auf die Inthronisation sehr gut vorbereitet und hielten Urkunde und Schlüssel bereit. Offiziell wurden Prinzessin Franziska I. und Prinz Michael II. nun hier in ihr Amt berufen. Thomas Schneider hatte eine Ansprache im Gepäck, die uns begeisterte. Jeden Programmpunkt aus der Prunksitzung würdigte er ausgiebig.

Bis Aschermittwoch dürfen die Narren nun Frohsinn verbreiten und die fünfte Jahreszeit bunt und heiter feiern. Und genau das machten wir auch. Der farbenfrohe Tross zog mit viel Konfetti, Helau und Kamelle zurück zum vereinseigenen Heim. Hier wurde bis in die Nacht gelacht, gesungen und getanzt.

Rüdiger, Christian und Ronny, ihr seid ein perfektes Team hinter dem Tresen.

Besonders gefreut haben wir uns über die vielen Zuschauer, die Umzugsteilnehmer aus dem Ort und den umliegenden Gemeinden, unseren Partnerverein aus Schoningen und sogar aus Thamsbrück und Mühlhausen waren Begleiter angereist.

Wir hoffen, wir haben euch alle mit dem St. Bock-Feeling angesteckt und wir sehen uns auch im kommenden Jahr wieder. Ihr habt den Umzug mit eurer Anwesenheit noch länger, schöner und bunter gemacht!!

Zeit zum Danke sagen

Es ist so unglaublich, wie viel Unterstützung uns vor, während und nach der Narrenzeit wiederfährt. Alle einzeln aufzuzählen und ihr Engagement gebührend zu würdigen, ist fast unmöglich. Fühlt euch bitte hiermit ALLE angesprochen, wenn wir HERZLICH DANKE sagen. DANKE an alle Mitglieder, die immer für ihren Verein da sind. Ein HERZLICHES DANKESCHÖN an alle St. Bock-Liebhaber, die dem Verein die Treue halten. Nach dem Weglaufen den Wirtsehepaares übernahm Steffi ganz spontan die Planung und Durchführung der gastronomischen Versorgung. Unglaublich, was du hier in kürzester Zeit geleistet hast. HERZLICHEN DANK an das St. Bock-Publikum. Ihr belebt das Bürgerhaus und vielleicht erfüllen wir ja irgendwann dem Präsidenten seinen Wunsch und machen wieder an zwei Abenden die Narrhalla voll!

Liebes Prinzenpaar – euch danken wir auf das Allerherzlichste! Es ist nicht selbstverständlich bereits vor den närrischen Tagen so aktiv zu sein und uns so lieb zu umsorgen. Es war wirklich sehr schön mit euch!

Der Karnevalsverein St. Bock begeht sein 65jähriges Jubiläum und das werden wir mit euch angemessen feiern. Am 13. November rocken wir zur Disco die Gottern-Halle und einen Tag später sehen wir uns zur Jubiläumsveranstaltung.

Viele Informationen findet ihr auf unserer Homepage www.st-bock.de oder bei facebook und Instagram.

Bis dahin, bleibt bitte gesund und vor allem närrisch!!

Euer Vorstand vom Karnevalsverein St. Bock

 

Text und Bild: Vorstand