2018 - Februar

Großengottern fest in Faschingshand - St. Bock entführt alle Gäste in die zauberhafte Welt von Disney

Der Fasching in Großengottern ist schon lange Tradition und so feierten zum 63. Mal die gotterschen Karnevalisten ihre tollen Tage unter dem diesjährigen Motto: „St. Bock verreist gern, das ist bekannt. Kommt mit uns ins Disneyland!“

Am ersten Faschingswochenende waren Samstag, den 03. Februar, die Gäste in das Bürgerhaus zur PRUNKSITZUNG geladen. Trotz der Winterferien konnten wir uns über zahlreiche Besucher freuen, die die schön geschmückte Narrhalla noch bunter machten.
 
Ganz klassisch um 20:11 Uhr marschierten Vizepräsident, Elferrat, Zeremonienmeister, Fahnenträger und die Garde zum Narrhallamarsch ein. Im Gepäck hatten sie nicht nur viel Konfetti, sondern das wichtigste für die Session, das Prinzenpaar. Mit Stolz begleiteten wir die Hoheiten Prinzessin Stefanie I. (mit f) und Prinz Thomas III. in den Saal. Die zwei sind nicht nur zur Faschingszeit vereint, sondern gehen schon seit 20 Jahren Hand in Hand durchs Leben und alte Narrenhasen sind sie auch, denn beide begleiten den Verein schon viele Jahre. Prinz Thomas, besser bekannt als Swatt, hält sich z.B. mit dem Männerballett seit Jahren fit und in Schwung.
 

Prinzenpaar & Einmarsch

In ihrer Ansprache ließen sie uns wissen, wie gern sie in dieser Kampagne als Prinzenpaar zur Verfügung stehen und eines sei gewiss, „Ab nun regiert der Frohsinn hier, wer das nicht will, da ist die Tür!“ Mit dem Schlachtruf, einem dreifach donnernd schallenden St. Bock Helau grüßten sie ihr Gefolge und das närrische Volk von Großengottern.

 

 

Gardetanz

Die sechs Mädels der Garde eröffneten tänzerisch den Abend mit ihrem Gardetanz.

Oliver Baumgardt, unser Vizepräsident, der in diesem Jahr mit Benjamin Seeling durch das vielfältige Programm führte, freute sich, dass die Garde auch weiterhin, trotz Dezimierung, so aktiv das Leben rund um St. Bock mitgestaltet.

 

St. Bock Mariechen

Voller Freude präsentierte der Verein ein neues St.- Bock-Mariechen. Madeleine Schütze nutze mit ihren Tanzeinlagen den gesamten Bühnenbereich und zeigte was in einem 8jährigen Mädchen alles steckt. Das viele Üben mit Trainerin Veronika Huhn und ihrer Mama Jessica zahlte sich aus. Mit viel Applaus wurde ihr Auftritt geehrt.

 

 

In der Bütt

Mit Gitarre und geölter Stimme besuchte uns Hans-Erich Müller. Schon viele Jahre kommt er als Gastredner nach Großengottern und verwöhnt das Publikum mit seinen Gesangseinlagen, Zungenbrechern und seinem scharfzüngigen Humor. Zu dieser Prunksitzung ließ er die närrischen Gäste zum Lied „Sing mei Sachse sing“ mitwippen.

 

 

Klaus Liebisch, der lange Zeit in Büttenabstinenz lebte, fand nach acht Jahren zurück zu seinen Wurzeln, zur Erfüllung seines Lebens, zur Büttenrede. Herzlich Willkommen „Klaus als Klaus“. Eigentlich wollte er nicht allein kommen, sondern mit seinem guten Freund die Bühne rocken. Aber „Schita“ konnte leider nicht. Er hatte andere, wichtigere Termine.  

Klaus berichtete von seinem gesundheitlichen Zwischenfall und der daraus resultierenden Zeit des Nichtraucherwerdens und bemerkte nebenbei, dass doch das schönste am Rauchen die Zankerei mit den Nichtrauchern gewesen sei.

Da nun keine Zigaretten mehr gestopft werden mussten, hatte er Zeit für andere Dinge. Er bewarb sich beispielsweise als Wahlkampfleiter. Das passende Konzept und den optimalen Slogan, angelehnt an Chuck Norris, hatte sich Klaus auch schon überlegt: „Martin Schulz braucht keine Uhr, er entscheidet wie spät es ist.“ „Martin Schulz übernimmt ab sofort die Leitung des Berliner Flughafens. Morgen um 7:30 Uhr ist Eröffnung!“

Wir sind uns ganz sicher, mit Klaus wäre Martin Schulz einer Wahlpleite entgangen.

Ob Vize, Moderation oder Stand-Up-Comedy, Oliver kann einfach alles und ist ein richtiges Multitalent. Nur eines, das konnte er nicht. Er konnte sich nicht mit dem diesjährigen Motto anfreunden. „Hier stehe ich, ich kann nicht anders!“ Im schwarzen Lederkostüm präsentierte er sich den Narren im Saal und drückte seinen Protest gegen den diesjährigen Leitspruch  aus.

Er formulierte eine geeignetere Thematik für Fasching: „St. Bock ist Kult, das weiß ein jeder. Jetzt gibt’s uns auch in Lack und Leder.“

Schwitzend unter der Ledermaske reihte Oli einen Witz an den anderen und ließ beim Publikum und den Vereinsmitgliedern, die zuvor nichts von Olivers dunkler Seite ahnten, kein Auge trocken. Auch vom Pubertier und über das Zusammenleben mit einem solchen konnte er so einiges berichten, z.B. von einer Anzeige gegen das delinquente Verhalten seines Zöglings.

tanzende Mädchen und schwingende Röcken

Oft musste sich der Verein Gedanken über seinen tänzerischen Nachwuchs machen. Doch diese Zeit ist vorbei. Ganz glücklich sind wir, dass sich unsere Lollipops quasi verdoppelt haben. Ganz viele kleine Mädchen haben Freude am Tanzen gefunden und üben fleißig mit Tina Möhr und Katja Bösche. Aus einer Tanzgruppe wurden zwei.

Diejenigen, die den Lollipop-Schuhen entwachsen waren, tanzen nun in einer höheren Altersstufe bei den Candy Dancers. Wir freuen uns sehr, dass es euch bei uns gefällt und ihr den Verein bereichert.

 

Auch die Dancing Queens, um Nadine, Marietta, Nele, Liska, Annalena und Elena ließen sich einen Auftritt im Disneyland nicht nehmen.

Zu heißen Rhythmen zeigten sie ihr Können.

 

 

 

Die Mädels der St. Bock Garde tauchten in die Unterwasserwelt ein und begeisterten stimmungsvoll die Menge.

Schallender Applaus war ihnen sicher.

 

 

 

Ehrungen

Was wäre ein Verein ohne seine Mitglieder, ohne seine tatkräftigen Mitglieder. Egal ob vor oder hinter der  Bühne, in der fünften Jahreszeit und auch darüber hinaus wird jede helfende Hand benötigt, um das Programm, aber auch um das Vereinsleben zu gestalten. Für das Engagement jedes Einzelnen, egal in welcher Form, sind wir sehr dankbar. Stellvertretend und für ihre langjährige Vereinsmitgliedschaft wurden an diesem Abend St. Bock- Gefährten mit einem Orden ausgezeichnet.

20 Jahre bei St. Bock: Veronika Huhn, Kati Köhler, Stephanie Petri, Holger Gnatner

25 Jahre bei St. Bock: Holger Born, Sieglinde Meißner, Birgit Köhler, Elke Schein, Annett und Carlo Wohlert

30 Jahre bei St. Bock: Nicole Emrich und Peter Meißner

Lästerschwestern

Kein Geheimtipp mehr sind unsere lästernden Schwestern, die sich ein jedes Jahr vom Motto leiten lassen und mit viel Kreativität überzeugen. Über närrischen Lästerschwesternachwuchs in Form von Franziska Portwich freuen sie sich sehr. Schön, dass du jetzt auch ein St. Bock-Narr bist!

Das die schöne Welt von Disney mit viel Feenstaub und Glitzer und ihren Zeichentrickhelden oft nur Schein ist, davon überzeugten uns die Schwestern und klärten über die Realität auf. So wusste beispielsweise Minnie Maus (Annette) zu berichten, dass diese riesen Ohren ein echter Graus sein können, vor allem weil man die Worte des Geliebten nun viel besser verstehen kann. Bevor sie von einer Hexe mit diesen Lauschern bestraft wurde, hörte sie: „Schatz, sei bald wieder hier! Der sagte aber, vergiss nicht das Bier!“

Tinkerbell (Martina) hasst als Fee das Fliegen. Ständig wird ihr vom auf und ab so richtig übel und einen Mann findet die kleine Fee auch nicht. Alle Feenmännchen, die in der Märchenwelt herumfliegen tragen Strumpfhosen und regen sie so gar nicht an. Die Streifenhörnchen Chip und Chap (Sieglinde und Annett) leiden unter ihren Stummelschwänzen und auch Schneewittchen (Ina) hat das tägliche „Umsorgen“ ihrer sieben Männer so richtig satt.

Nur Pinocchio (Nicole), die hölzerne Puppe, kann jeder Figur im Disney-Wunderland etwas Schönes abgewinnen und findet schmeichelnde Worte (Die Nase wächst!).

Männerballett

Ein absoluter und heiß erwarteter Programmpunkt ist der Auftritt des Männerballetts. Zum Ende einer jeden Prunksitzung wird dem Publikum noch einmal ordentlich eingeheizt. Und bei den Figuren wurde wirklich einem jeden warm ums Herz. „Heiho, heiho wir sind vergnügt und froh …“! Mit diesem Liedchen auf den Lippen betraten vergnügt fünf kleine Männchen den Saal. Danach wurde Schneewittchen im Sarg liegend von Zwerg Daniel hereingefahren. Doch selbst der Kuss des Prinzen Thomas konnte sie (Holger) nicht erwecken.

Da brauchte es schon die stählernen und einzigartigen Körper der Zwerge Oliver, Christoph, Alexander, Peter und Torsten. Vor Freude schreiend bejubelten auch die Zuschauer Schneewittchen und ihre Zwerge.

Tanz Prinzenpaar

Nach gut dreieinhalb Stunden endete ein kurzweiliges und neues Programm. Doch zum Schluss ein absolutes Muss die St. Bock-Hymne und der Walzer des Prinzenehepaares.

Gesanglich stimmten alle Narren zum großen Finale mit ein, bevor es dann zur Walzertanzmusik noch einmal ganz leise wurde.

 

Musikalisch wurden wir von der Fuxband begleitet, die alle Gäste zu Liedern aus Vergangenheit und Neuzeit auf das Parkett lockte.

Vor, während und nach Ende des Programms waren alle Mitglieder als fleißige Bienchen unterwegs. Ob in Garderobe, an Bar und Theke, als Narrhallaschmücker, Dekomaler, Bühnen- und Plakatgestalter, Aufräumer, kreatives Köpfchen, Finanzen-im-Auge-Behalter, als DJ und Musikmacher, als Küchenfee und Koordinator, als Bildeinfänger, zum Einlass oder als Chipverkäufer - überall waren die Böckchen zu finden, denn es galt, nicht nur das Programm zu gestalten, sondern den ganzen Abend zu schmücken. Mit tatkräftiger Unterstützung aller ist das wunderbar gelungen. Danke dafür!

Erstmalig konnten alle Programmpunkte auf der Bühne aufgeführt werden und so jeder Gast, in jeder Reihe in Faschingsfieber versetzt werden.

Kinderfasching

Am Sonntag, den 04. Februar eroberten die Minis das Bürgerhaus. In lustigen Kostümen und mit ganz viel Spaß begrüßten sie das Kinderprinzenpaar Amy Julie Baumgardt und Noah Jo Emrich mit einem tosenden Helau. Bereits bewährt und bestens bekannt führten die Meißner Geschwister durch den Nachmittag. Sie hatten zahlreiche und schöne Überraschungen für die Kinder mitgebracht. So galt es Disneyfilme an ihrer Titelmusik zu erkennen, Bonbons zu schaufeln und den Körper in Bewegung zu versetzen „Kopf und Schulter, Knie und Zeh, Knie und Zeh …“ Programmlich unterstützt wurden Sophie und Janette von den Tanzgruppen und den Lästerschwestern.

Jedes Kind durfte sein Kostüm zeichnen und darauf hoffen, dass es aus der großen Lostrommel als Gewinner des Faschingstages gezogen wurde. Amy und Noah galten dabei als Glücksfeen.

Nachdem ein kleines, lustiges Programm mit vielen Höhepunkten endete, war aber noch lange nicht Schluss. An verschiedenen Stationen konnten die Kinder an Aktionen, wie Masken bemalen, basteln oder schminken teilnehmen. Zudem lud die Kinderdisco ein.

Die Landfrauen sowie Steffi und Paulina sorgten für die richtige Verpflegung und Energie. Mit leckerem Waffelduft sowie mit herzhaften Pommes und Nuggets lockten sie nicht nur die kleinen Narren.

Umzug

Närrisches Treiben und die Eroberung des Rathauses stand fest im Terminkalender der Karnevalisten für Samstag, den 10. Februar. Ein langer Zug mit bunten Bildern zog zur Bergstraße, um das Prinzenpaar abzuholen. Dieses stand schon freudig bereit. Nach kurzer Pause und gestärkt mit Brötchen, Fettbemme, kalten und warmen Getränken ging es zum Rathaus. Auf die Erstürmung warteten dort schon Thomas und Thomas auf den Prinzen Thomas und seine Frau. Einzig ein erwarteter Kuss trennte die Tollitäten von der Schlüsselgewalt.

Doch wie es sich für ein verheiratetes Paar gehört, zeigten sie einmal mehr, dass ein Kuss keine Routine ist und auch nach vielen Ehejahren noch innig sein kann. Bis Aschermittwoch hat St. Bock nun Gewalt über den Ort und kann in närrischer Manier walten. Im Tross an unserer Seite - der Landrat Harald Zanker mit seiner Frau Claudia, die sich gern vom Narrentum in Großengottern anstecken lassen.

Das Männerballett gestaltete ihren Wagen eigens für das Prinzenpaar um, so dass ab diesem Jahr die kleinen und großen Hoheiten mit ihrem eigenen Gefährt ziehen können.

Was wäre aber ein Umzug ohne die schön geschmückten Wagen und ohne die kostümierten Gruppen, die mit Musik und super Faschingslaune den Verein begleiten? Genau, nur halb so schön. Es ist wunderbar, dass ihr euch jedes Jahr etwas einfallen lasst und voller Lust bei uns seid. Ein Dank auch an die vielen Zuschauer an den Straßen, die uns Helau zuriefen und fleißig klatschten.

Eine wunderschöne Kampagne neigt sich dem Ende entgegen und wir möchten uns bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass unsere Disneywelt so einzigartig närrisch wurde. Danke an alle helfenden Hände, allen Sponsoren und edlen Spendern, danke der Gemeinde Großengottern, der Feuerwehr und Polizei, danke an alle, die wir nicht namentlich erwähnt haben, Dank an die Vereinsmitglieder und ihre Familien, die jedes Jahr aufs Neue ihre Liebsten für die närrischen Tage frei geben. Ein besonderer Dank geht an unsere Prinzenpaare. Wir waren entzückt mit euch die tollen Tage zu verbringen und wir hoffen ihr hattet genauso viel Spaß wie wir.

Es grüßt der St. Bock Verein mit einem dreifach donnernd schallenden St. Bock He-lau, He-lau, He-lau!!!

Wir machen eine kleine Faschingspause und sehen uns gesund, munter und mit viel Narretei im November zum Auftakt der 5. Jahreszeit wieder, denn nach dem Fasching ist vor dem Fasching!

Foto und Text: St. Bock