2018 - November

Auftakt im Wohnzimmer von St. Bock

Faschingsbeginn in Großengottern – gelebt, gefeiert, geliebt

Pünktlich um 11:11 Uhr am Sonntag, den 11. November versammelten sich die St- Bock Mitglieder im Vereinshaus und läuteten durch das Hissen der Vereinsfahne und mit gesanglicher Untermalung die fünfte Jahreszeit ein.

„Narren seid ihr alle schon bereit …“ Und wie bereit die Narren waren! Schon viele Woche vorher wurden Tänze einstudiert, Choreografien geprobt, Texte eingeübt und die Stimme geölt, so dass am darauffolgenden Wochenende mit dem Gotterschen Publikum gefeiert werden konnte. Schon viele Jahre laden wir zum Auftakt in unser Vereinshaus ein.

In gemütlicher Atmosphäre bei Kamin, Getränk und in bunter Runde konnte ein wunderschönes Programm bestaunt werden.

Zu Beginn und das ist Tradition, der Einmarsch des Präsidenten, Elferrates und der Garde. Mit einem dreifach donnernd schallenden St. Bock He-lau, He-lau, He-lau begrüßten wir unsere Gäste. Der Gardetanz läutete dann den Abend ein.

Viele Lacher konnten Reiko und Benjamin mit ihrem Sketch ernten. Sie nahmen das Nichtraucherschutzgesetz auf die Schippe, formulierten es aber zu einem Nichtfleischesserschutzgesetz um. Als zwei ausgesperrte fleischessende Männer wurden sie und viele andere vor die Tür gestellt. Nichts hilft, um auf das tierische Produkt zu verzichten, weder Pflaster noch Warnhinweise auf der Verpackung - Wurst kann Fett enthalten!

Wer Fleisch isst, kann Potenzprobleme bekommen! Benjamin und Reiko sind einfach fleischsüchtig. Damit haben sich die zwei abgefunden. Finden dies aber auch gar nicht schlimm, denn die lässigeren Typen, stehen eh an der Fleischtheke.

In einer zweiten Posse bekamen sie weibliche Unterstützung von Isabel. Gerade aus dem Hotel auscheckend und im Zuge die Rechnung zu bezahlen, erschien ihnen der Betrag von 300€ für eine Nacht ein wenig überzogen, was Benjamin und Isabel auch signalisierten. Doch es gab kein Einlenken vom Rezeptionisten Reiko, der auf die volle Summe bestand, obwohl weder Dachterrasse, noch der Whirlpool oder andere Gegebenheiten des Hotels genutzt wurden waren … „denn, sie hätten es ja können“. Kurzerhand entschloss sich das junge Paar den Betrag zu minimieren, da der Rezeptionist mit der Frau geschlafen hatte. Ganz außer sich wehrte er dies ab. Mit den Worten: „Das hätten sie aber können!“, verabschiedeten sich die Eheleute.

Unsere Gardemädels waren in diesem Jahr auf vielfältige Art und Weise unterwegs und kamen nicht nur bei ihren Stimmungstänzen, sondern auch beim schnellen Umziehen ins Schwitzen. 3mal luden sie das Publikum zum Klatschen, Singen und Mitschwingen ein. Mit dem Lied Hulapalu und Cordula Grün im Gepäck begannen sie beim Aprés Ski in den Bergen, bevor sie mit ihrer Fischerin und dem knallroten Gummiboot am Bodensee strandeten.

Weiter ging es ins Kölsche Land. Mit dem Song „Da simmer dabei, dat is prima! Viva Colonia! Wir lieben dat Leben, die Liebe und die Lust! Wir glauben an den lieben Gott und ham uch immer Durscht“ zogen sie das Publikum von den Stühlen.

Mit viel Schwung und Gitarrensolo waren auch die Dancing Queens dabei.

Bereits zur Narrenkonferenz in Körner vertraten sie den Verein mit ihrem Showtanz hervorragend.

 

 

 

Um uns auf den neuesten Klatsch und Tratsch im Dorf zu bringen, setze sich das Männerballett, um Alexander, Oliver, Christoph, Peter und Torsten, zu einer Skatrunde im neu besetzten Bürgerhaus zusammen. Man erfuhr so einiges … vom nicht vorhandenen Lieblingsbier, von mautpflichtigen Strecken in Großengottern, von einer herumlaufenden Kuh mit guten Ortskenntnissen und vom fußballbegeisterten Bürgermeister. Sie stellten fest, dass wir auf unsere Umgehungsstraße wohl auch noch ein wenig warten müssen, da Pyramiden vor dem Ort ausgegraben worden. Aber vielleicht ist das eine Chance - Großengottern als Tourismusmagnet! Aber Vorsicht! Wer mit dem Zug anreist, sollte fit unterwegs sein, denn mit Barrierefreiheit hat das Aussteigen am Gleis 2 nichts zu tun! Ganz anders im Vereinshaus – hier wird Beteiligung aller groß geschrieben. Wir sind nun stolze Besitzer eines Treppenliftes.

Bevorzugt und zur Entlastung der Männermuskeln, wird im Moment noch das Bier transportiert, aber wir sind uns sicher, dass dieser bald sinnvoll und nicht zweckentfremdet genutzt wird.

Die Lästerschwestern verzückten im kleinen Schwarzen als trauernde Witwen. Aber wie sind ihre Männer überhaupt aus dem Leben geschieden? Singend, mit Gitarrenbegleitung und Nasenflöte ließen sie uns daran teilhaben, denn ganz so unschuldig waren die bezaubernden Damen wohl nicht. Wir geben allerdings zu, diese Männer haben es ihnen wirklich leicht gemacht.

Eine sang uns: „Ich habe meinen Ehemann schon jahrelang entbehrt, denn er hat nur noch schönere und jüngere begehrt. Mit einer flog er dann sogar nach Bali. Zur Heimkehr gab es Wurstsalat mit Zyankali.“

Und eine andere Trauernde berichtete: „Ich habe meinen Ehemann am Anfang wirklich sehr gemocht und hab` mit Herzblut und Leidenschaft gekocht, doch er sprach: „Meine Mama kocht halt besser!“, hoppla er stolpert in mein Küchenmesser.“

Ein neuer Stern am St. Bock-Himmel! Vielen Dank liebe Franziska, dass du uns an deinem Talent teilhaben lässt. Wo warst du nur so lange!?

Fräulein Portwich klärte alle Zuhörenden über den Homo Erectus auf. Der gemeine Mann oder wie im Internet nachzulesen: Mann = erwachsener Mensch, männlichen Geschlechts. Das brachte schon den ersten Lacher. Mann und erwachsenen? Es muss eindeutig eine rückläufige Population sein, stellte sie fest. Franziska in Erinnerungen schwelgend, fand das es früher anders war. Da gab es noch diese Männer. Überall in freier Wildnis liefen sie umher. Sie hätte Männer haben können … aber keiner hatte sie gewollt. Sie stellte uns auf witzige Weise die verschiedenen Männertypen vor und ließ dabei kein Auge trocken.

Auch die Emanzipation hat sie als findigen Männertrick durchschaut. Frei nach dem Motto, wenn die Frau etwas dazu verdient, hat der Mann mehr Zeit, um in Ruhe zu Hause alles zu verwüsten. Da der einfache Homo Erectus so berechenbar ist, kann man dies gut für sich nutzen und so gab Franziska der Frauenwelt ein paar wertvolle Tipps mit auf dem Weg … vom Speiseplan, der Klops vorsieht oder vom wichtigen Loben des gemeinen Mannes, damit er nicht zurück zu Mutti läuft.

Wir danken dir und sind uns sicher, du hast zu deiner Aufklärungsarbeit auch zahlreiche Beziehungen gerettet, weil Frau nun weiß, wie sie mit einem erwachsenen Menschen, männlichen Geschlechts umgehen muss.

Der Dorfklatsch ließ sie ebenfalls nicht kalt.

Fräulein Portwich berichtete vom Homo Erectus Hackebeil aus dem Unterdorf, der es auf harmlose Briefträgermännchen abgesehen hatte und von einem unberechenbaren Muttertier, welches Autos am Stadion einen neuen Lackanstrich verpasste.

Auch ganz praktische Ansätze hatte sie und nahm sich den Kuhtrieb zum Anlass, eine neue Tradition in Großengottern einkehren zu lassen.  Zur Jahrmarktseröffnung könnte ein Tier freigelassen werden, alle rennen hinterher und wer es fängt, darf es einkochen. Das wäre doch ein Gaudi!

Präsident Andreas erinnerte an die diesjährige cold water challenge, für die wir über das Medium Facebook nominiert wurden sind. Es hieß nun ein lustiges Video zu veröffentlichen. Im fließenden Gewässer stehend, sangen wir mit Bratwurst und Sekt in der Hand die St. Bock Hymne, ganz wie es die Regeln vorschrieben. Unserseits schlugen wir auch drei Vereine vor. Unsere langjährigen Helfer von der Freiwilligen Feuerwehr Großengottern, unsere närrischen Freunde aus Heroldishausen sowie unseren Partnerverein aus Schoningen wollten wir singen hören. Wer die Wette nicht eingeht, sollte einen Programmpunkt zum Faschingsauftakt darbieten. Die Schoninger ließen sich dies nicht entgehen und zauberten einen Auftritt aus dem Hut. Aber wo war die Feuerwehr? Wir sehen euch bestimmt zum Hauptfasching und halten euch schon einmal in unserem Programmablauf fest.

Es ist immer wieder schön mit euch zu feiern. Und das taten dann auch alle. Zu feinster Musik von Patricia & Friend(s) wurde das Wohnzimmer noch heißer. In der Disco des Vereinshauses legten unsere DJs auf und verführten zu manch ausgelassener Tanzeinlage.

Wir danken allen, die dazu beigetragen haben, dass der Tag so herrlich närrisch wurde!

Mit einem Zitat eines treuen Gastes möchten wir enden, der alles aussagt, für was wir stehen und was wir als Verein lieben:

„Hier ist es so gemütlich, wie im Wohnzimmer. Man sitzt gut, hat ein Bierchen und wird toll unterhalten. Ich komme schon so lange her, wie ihr das hier oben macht. Es ist immer wieder schön!“

In diesem Sinne wünschen wir allen Närrinnen und Narren eine bezaubernde Adventszeit, fröhliche Weihnachten und einen guten Jahresausklang.

Wir sehen uns in 2019 gesund und heiter wieder.

 

Seid jetzt schon gespannt auf unseren Hauptfasching, welchen wir mit euch unter folgendem Motto begehen wollen: „St. Bock und Spaß gehören zusammen, wie St. Pauli und die Reeperbahn!“

Damit ihr nichts verpasst, hier schon einmal die Termine.

  1. Februar Prunksitzung im Bürgerhaus
  2. Februar Kinderfasching im Bürgerhaus
  3. März Umzug durch das närrische Großengottern
  4. März Seniorenfasching der VG im Bürgerhaus

 

So, nun ist aber Schluss für dieses Jahr.

Wir sehen uns fröhlich 2019, das ist klar!

Ein dreifach donnernd schallendes St. Bock Helau